Wenn bei dir das Klopfen zu keiner wirklichen Verringerung des Unbehagens oder der negativen Emotionen führt, dann liegen aller Wahrscheinlichkeit nach eine oder mehrere der Big-Five-Lösungsblockaden vor. Dabei handelt es sich um Beziehungsmuster, die dir in deinem Alltag als Selbstwerträuber die Kraft nehmen. Hast du manchmal das Gefühl, dir rutscht die Energie weg, so als würde dir jemand den Stöpsel aus der vollen Badewanne ziehen? Kommt es dir manchmal so vor, als stündest du auf Gas und Bremse gleichzeitig? Du merkst vielleicht nicht einmal, dass du dein Potential nicht auf die Straße bringst.
Alles, was du tust, braucht viel mehr Kraft und Anstrengung. Von Effizienz kann keine Rede mehr sein. Dann lohnt es sich für dich in jedem Fall zu prüfen, ob es innere hinderliche Blockaden gibt, die dich unbewusst am Gelingen deines Vorhabens hindern. Laut Michael Bohne gibt es 5 Blockaden. Er sagt, die Big-Five-Lösungsblockaden sind das beste Konservierungsmittel für seelisches Leid.
Wenn du das für dich erkennst, dein seelisches Leid nicht konservieren möchtest und keine Energie mehr in diese Kanäle verschwenden möchtest, dann ändert sich von diesem Verständnismoment an dein Leben und dein Energiehaushalt entscheidend. So jedenfalls ergeht es mir seit jetzt 15 Jahren!
Mit der Biografiearbeit im Lebenshaus® werden Blockaden visuell ins Bild gebracht, du siehst sie mit Abstand, innerer Distanziertheit vor dir, du erkennst Zusammenhänge zwischen den Blockaden deiner Vergangenheit und denen deiner Gegenwart. Du erlebst förmlich, wie sehr dein Zukunfts-ICH darauf wartet, dass du sie würdigst, integrierst in dein Leben, verabschiedest und hinter dir lässt. Jetzt spürst du sie, die Freiheit deiner persönlichen Entwicklung in der Aufgehobenheit deiner ganzen Biografie. Jetzt kannst du den roten Faden deiner Vergangenheit mit dem roten Faden deiner Zukunft verbinden und kraftvoll deine authentische Gegenwart leben! Mit PEP® bekommst du die Werkzeuge an die Hand, mit denen du die für deine Zukunft hinderlichen Blockaden auflösen kannst. Und du bekommst Stärkungsätze, die den Weg zu deinem Zukunfts-ICH antizipieren, sichtbar und möglich werden lassen. Der Weg zu deiner persönlichen Selbstverwirklichung ist jetzt frei und liegt klar vor dir!
Vorgestellt werden in diesem Text nacheinander:
Beim Selbstvorwurf handelt es sich um den ersten der Big-Five-Lösungsblockaden nach Dr. med. Michael Bohne, dem Entwickler von Klopfen mit PEP®, der Prozess- und Embodimentfokussierten Psychologie.
Aus meinem Leben:
Wenn ich morgens mit dem Fahrrad in die Praxis fahre, dann frage ich mich immer mal wieder: „Susanne, was wirfst du dir denn gerade vor?“ Auch wenn ich nicht die Neigung habe zu offensichtlichen Selbstvorwürfen, merke ich, wenn ich dann weiter frage: „Susanne, was könntest du dir denn gerade vorwerfen?“, wie viele versteckte Selbstvorwürfe in mir schlummern. Und dann nutze ich die Fahrzeit, um diese Selbstvorwürfe einen nach dem anderen mit der Technik von PEP zu behandeln. Natürlich „reibe und klopfe“ ich am Fahrrad nicht, sondern kann die Selbstbestätigung und die Verzeihübung nur in meiner Vorstellung durchführen. Diese Form der Selbstbeziehung regelmäßig zu pflegen, gehört zu meinem Alltagswerkzeug, mit dem ich mich innerlich vorbereite für die Beziehungen, die ich privat und beruflich führen möchte. Das hohe Niveau meines Coachings hängt stark von dieser Selbstreflexion und Transformation ab.
Wenn du auch ein Mensch mit einem hohen Anspruch an dich selbst bist, wenn du viel erreichen möchtest in deinem Beruf, wenn du eine gute Beziehung leben möchtest zu deinem Mann oder deiner Frau, wenn du mit deinen Kindern einen schönen, fröhlichen Umgang haben möchtest, dann hast du dir jeden Tag viel vorzuwerfen. Denn selbstverständlich bleiben wir, je höher unser Anspruch an uns ist, immer wieder hinter uns zurück. Wir merken normalerweise nicht, wie wir uns mit unseren Selbstvorwürfen selber schwächen, kränken und uns quasi den Teppich unter den Füßen wegziehen. Im Gegenteil, wir sind ja noch so erzogen worden, dass es gut ist, selbstkritisch zu sein, dass es zum guten Ton gehört, viele Selbstvorwürfe recht gut zu pflegen. Überhaupt soll man sich ja auch nicht selber loben, wenn etwas gut gelungen ist, denn Eigenlob stinkt. Wenn du das noch glauben solltest, dann lies unbedingt den folgenden Text zum Thema Selbstwert. Lebst du auch mit dieser kritischen Haltung zu dir selbst, dieser inneren kritischen Stimme, die wir oft von unseren Eltern oder unseren Lehrern, unserer Umgebung anerzogen bekommen haben, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, deine Selbstvorwürfe allesamt zu transformieren!
Nimm deinen Selbstwert selber in die Hand!
Bist du auch so erzogen worden, dass man sich selbst nicht loben soll, ja sogar, dass Eigenlob stinkt? Wenn du etwas gut gemacht hast, hast du dann vielleicht sogar die Neigung diese Leistung den Umständen zuzuschreiben. Die Anderen waren so schlecht, das Wetter war so gut, die Fragen waren so leicht… Wenn uns aber etwas nicht so gut gelungen ist, dann geben wir uns alleine die Schuld, dann treten wir uns gerne in die Tonne.
Es ist an der Zeit, dass du dir bewusstmachst, dass dich deine Selbstvorwürfe schwächen und dich von deinem Weg abbringen. Wenn du innerlich stark mit deinen Selbstvorwürfen beschäftigt bist, bist du häufig nicht besonders sozial- und beziehungsfähig. Wenn du im Beruf eine Führungsposition innehast oder anstrebst, dann kannst du mit einer guten Selbstbeziehung als starkes Vorbild wirken. Dann merkt man dir an, dass du eine gute, eigenständige Selbstführung hast. Selbstverständlich hast du einen hohen Anspruch an dich, aber du pflegst eben gleichzeitig eine fehlerfreundliche Haltung, denn wir sind keine Kaffeeautomaten, wir sind nicht technisch vorhersehbar. Unsere Schwäche als Menschen liegt darin, dass wir Fehler machen. Aber darin liegt zugleich unsere Stärke. Wenn wir aus unsren Fehler lernen, können wir über uns selbst hinauswachsen und immer besser werden sowohl in unseren Beziehungen als auch in unserer Kompetenz.
Anleitung zur Transformation des Selbstvorwurfs:
Wenn Verzeihen schwerfällt, greifen wir zur Verdünnung:
Wenn es dir schwer fällt die Verzeihübung zu sprechen, bist du nicht allein. Dann greifst du zum Mittel der Verdünnung: Und jetzt könnte ich mir verzeihen, fange ich an mir zu verzeihen, weiß ich, dass es mir guttäte, mir zu verzeihen … und wenn du jetzt selber lächeln musst, bist du einen Schritt weiter in deiner gelebten Selbstbeziehung.
Zusammengefasst ist der Selbstvorwurf eine sehr elegante Weise, die uns oft in der Erziehung mitgegeben wurde, uns selbst im Weg zu stehen. Dich im Selbstvorwurf dann noch selbst abzulehnen, verschlimmert die energieraubende Wirkung und bringt dich weiter weg von deiner aktiven lernenden Selbstentwicklung. Zu deinem Freund, deiner Freundin würdest du nie sagen: „Mit diesem Fehler bist du nicht mehr meine Freundin.“
Kurzfassung der Behandlung des Selbstvorwurfs:
Diese Behandlung eines Selbstvorwürfe darfst du so oft wiederholen, bis er sich wirklich aufgelöst hat. Deinen Stärkungssatz darfst du zweimal täglich laut aussprechen über 6-8 Wochen.
Wenn du deine Selbstvorwürfe behandelt hast, beginnt ein neues, leichteres, glücklicheres und erfolgreicheres Leben.
Hartnäckige Selbstvorwürfe stabilisieren das ganze System
Wie in einem Mobile hängen in einem System wie in einer Familie alle Bewegungen aller Beteiligten voneinander ab und haben aufeinander eine Wirkung. Hartnäckige Selbstvorwürfe konservieren unser persönliches seelische Leid, verhindern unsere eigene Weiterentwicklung und halten uns in unserer Vergangenheit fest. Dieses Festhalten an den alten negativen Glaubenssätzen und Mustern stabilisiert gleichzeitig das ganze System der eigenen Familie und erschwert damit jedem Familienmitglied die eigene Weiterentwicklung. Als Mutter hält das Leben mit den Kindern guten Grund zu Selbstvorwürfen bereit.
Aus meinem Leben:
Auch ich hatte gute Gründe zu hartnäckigen Selbstvorwürfen. Sie wirkten in meiner Seele wie hartnäckige Alleskleber, ich konnte sie nicht loslassen. Bis mir dann ein Kollege von diesen systemischen Auswirkungen erzählte. Mir ist klar, dass ich meinem Sohn seine Entwicklung als Kind erschwert habe, weswegen ich ja auch den berechtigten Selbstvorwurf hatte. Als ich aber verstand, dass ich ihm jetzt durch meinen hartnäckigen Selbstvorwurf seine Weiterentwicklung aus unserem System raus ein zweites Mal erschwerte, kam Bewegung in meine Seele. Wir haben es in solchen Fällen mit einer systemischen Coabhängigkeit zu tun, wie wir sie typischerweise im Familiensystem finden können. Mir fiel ein, dass schon in der Bibel von der Wirkung bis ins siebte Glied gesprochen wird. Dies konnte ich nicht mit meinem Wunsch nach eigener Zukunft für jeden vereinbaren. Wie von selbst lösten sich alle meine mütterlichen Selbstvorwürfe auf. Nebenbei sagt Michael Bohne, wenn er ambitionierte Mütter coacht: „Ausreichend ist gut genug. Schließlich brauchen die Kinder Raum für ihre eigene Entwicklung!“
Eine weitere Blockade stellen die Vorwürfe an Andere dar.
Wenn ich mich ehrlich frage, wie viele Vorwürfe an Andere ich bewusst oder unbewusst mit mir rumtrage, bin ich immer wieder erstaunt. Seit einigen Jahren mache ich mir regelmäßig meine momentanen Fremdvorwürfe bewusst. So werde ich ganz konkret zur Gestalterin des eigenen Lebens und nutze meine Energie immer konsequenter für meine Vorhaben und Ziele.
Der sinnvolle, funktionale Vorwurf
Es gibt ihn den sinnvollen funktionalen Vorwurf. Die Wut oder den Ärger, den du hast, setzt du bei ihm in eine konstruktive Aktivität um. Du sprichst mit dem Anderen, du versuchst die Situation zu klären, eine gute Lösung zu finden. Vielleicht führt das Bewusstmachen des Vorwurfs auch dazu, dass du endlich die Kooperation, die Zusammenarbeit mit dem Anderen beendest, weil dieser Vorwurf schon lange berechtigt in dir gärt. Vielleicht kommt es auch zu einer Konfrontation, vielleicht zu einem Abschied. Manchmal bringt uns diese offene Konfrontation in unserer Zusammenarbeit, in unserer Freundschaft weiter und die Beziehung ist danach besser als vorher!
Der dysfunktionale, schwächende Fremdvorwurf
Vorwürfe an Andere, die du nicht in eine Aktion umsetzt, schwächen dich selbst in deiner Selbstbeziehung, in deinem Selbstwert. Da hilft es zunächst, sich einmal bewusstzumachen, wie diese Selbstschwächung mental funktioniert. Zunächst fühlst du dich vielleicht sogar gut mit deinem berechtigten Vorwurf. Der Andere ist schuld, du bist unschuldig und im Recht. Das fühlt sich im ersten Moment gut an, denn die Schuldverteilung hat in unserer Gesellschaft einen wichtigen Stellenwert. Doch zugleich ist der Andere der Täter, also der aktive Teil, und du bist das Opfer, also der passive Teil. Damit beginnt die energetische Schwächung.
Ähnlich wie bei der Erwartungshaltung, fällt es dir aus der Opferhaltung schwer aktiv zu werden. Im weiteren Verlauf führt die Passivität zu dem Gefühl von Ohnmacht, Hilflosigkeit und damit ist es nur noch ein kleiner Schritt, und du schrumpfst in deinem Alter und wirst zum Kind und damit mental wirklich hilflos – siehe Altersschrumpfen. Du selbst erlebst diese Ohnmacht gefühlsmäßig stark, doch der interne Vorgang bleibt unbewusst. Jetzt bist du am Ende des selbstwertraubenden Prozesses, deine Energie sackt weg, du fühlst dich unfrei, wütend, gekränkt.
Anleitung zur Transformation des Fremdvorwurfs:
Worum geht es bei der Transformation des Fremdvorwurfs?
Es geht um Verantwortungsverteilung und damit um Klärung. Die Verstrickungen werden gelöst, damit wird der energetische Kriechstrom gestoppt. Du stellst den Anderen in seine Verantwortung und du, als Erwachsene(r) übernimmst bewusst deinen Teil der Verantwortung. Jetzt bist du frei! Jetzt kannst du dich fragen, ob du noch etwas brauchst, um deine Folgen aus der Tat oder der unterlassenen Tat zu behandeln und zu heilen. Vielleicht erkennst du aber auch, dass allein diese Klärung dich in deine Kraft und Kompetenz stellt!
Handelt es sich um Vorwürfe aus der Kindheit, verändert sich die Behandlung folgendermaßen:
Diese Behandlung des Fremdvorwurfs darfst du so oft wiederholen, bis er sich wirklich aufgelöst hat. Deinen Stärkungssatz darfst du zweimal täglich laut aussprechen über 6-8 Wochen.
Achtung: Hinter hartnäckigen Vorwürfen gegen andere versteckt sich oft eine Erwartungshaltung.
Erwartungen an Andere zu haben ist ja etwas vollkommen Normales und auch Berechtigtes. Besonders, wenn du an dein eigenes Leben einen hohen Anspruch hast, hohe Erwartungen an dich selbst hast und versuchst, diese auch zu erfüllen. Dann ist es quasi selbstverständlich, dass du auch hohe Erwartungen an deine Umgebung hast. Oftmals bekommst du aber deine ausgesprochenen oder unausgesprochenen Erwartungen an deine Umgebung nicht erfüllt. Mir hilft bei meinen Erwartungen immer wieder sehr, mir bewusst zu machen, was dabei mental in mir unbewusst passiert: Wenn du Erwartungen an Andere hast, bringst du dich damit selbst in eine Situation, die du nicht mehr verändern kannst, die du nicht mehr beeinflussen kannst. Du kannst zum Erreichen des Ziels nichts beitragen, denn du erwartest es ja von jemandem und bringst dich damit selbst in die passive Warteschleife.
Das ähnelt dem Gefühl, das in dir aufsteigt, wenn du bei der Telekom anrufst und die säuselnde Automatenstimme freundlich sprechen hörst: „Haben Sie noch einen Augenblick Geduld, Sie werden mit dem nächsten freien Mitarbeiter verbunden…“ In solchen Momenten kannst du bemerken, wie dein Energieniveau absackt. Genauso geht es dir, nur oft unbemerkt, mit deinen Erwartungen an Andere. Mit ihnen ziehst du quasi selbst den Stöpsel aus der Badewanne deines Energiehaushalts heraus. Das Warten löst ein Gefühl von Passivität, Ohnmacht und Hilflosigkeit in dir aus. Das ist dann eine Einladung zum Inneren Altersschrumpfen – siehe die nächste Lösungsblockade Nr. 4.
Jetzt bist du am Ende der Kaskade Dir-selbst-Energie-zu-rauben.
Anleitung zur Transformation der Erwartungshaltung:
Allgemeine Stärkungssätze zur Erwartungshaltung:
Ich lasse jetzt meine Erwartungen Stück für Stück los und genieße mein Leben in vollen Zügen.
Ich lasse jetzt meine Erwartungen los und versüße mir damit mein Leben.
Wenn ich meine Erwartungen jetzt Stück für Stück loslasse, ist das ein Zeichen meiner wachsenden emotionalen Intelligenz.
Gerade beim Altersschrumpfen kannst du die Erkenntnisse aus der Biografiearbeit im Lebenshaus (3) zunutze machen und sie verbinden mit PEP® (1). Altersschrumpfen ist ein Prozess, der, wenn wir ein Problem haben oder wenn wir uns gestresst fühlen, ganz unbemerkt verläuft. Die Klappe zum Wäscheschacht öffnet sich und du rutschst hinunter in einen Zustand aus deiner Kindheit. Du verlierst also dein Alter und fühlst dich wieder wie ein Kind.
In deinem Gehirn hast du dann keinen Zugriff mehr auf deine Fähigkeiten, auf dein Wissen, deine ganze Lebenserfahrung, weil du mental den Eindruck hast, du bist ein Kind. Zur Transformation des Altersschrumpfens brauchst du wieder die Selbstbestätigungsübung.
Anleitung zur Transformation der Altersregression:
Der Prozess des Altersschrumpfen kann uns im Privatleben, aber vor allem auch im Berufsleben richtig verhindern, unseren eigenen, erfolgreichen Weg zu gehen. Stell dir vor, du bekommst eine wichtige Aufgabe zugeteilt in deinem Team, mit der du dich herausheben kannst und auf der Karriereleiter einen wichtigen Schritt machen kannst und verlierst jetzt unbemerkt dein Alter und wirst zum Schulkind!
Im Privatleben passiert es mehr jungen Frauen aber auch jungen Männern gerne, dass sie nach wenigen Stunden mit ihren Eltern, ihre Erwachsenheit verlieren und zum Kind schrumpfen. Oft geben die Eltern unbewusste, versteckte „Einladungen“ für dieses Altersschrumpfen. Dass dann Wochenendbesuche, Gespräche, Auseinandersetzungen ganz anders als gedacht und geplant verlaufen, ist ja klar.
Wenn du dich oft erschöpft und überfordert von deinem Leben fühlst, kann die Frage nach deinem Alter auch erhellend sein. Ich coachte eine Lehrerin, die sehr guten Unterricht machte, der für sie aber sehr anstrengend war. Es stellte sich heraus, dass sie in der Schule 12 war. Für eine 12-jährige ist es natürlich über die Maße anstrengend so einen guten Unterricht zu halten, überhaupt als Lehrerin vor der Klasse zu stehen.
An Altersschrumpfen sollte selbstverständlich in der Anamnese von Diagnosen wie Burn-out Syndrom, Depression, Erschöpfung, Angst und Panik gedacht werden.
Wichtig für Eltern und Pädagogen:
Auch bei Kindern gibt es diesen Prozess der Altersregression: Ein Kind ist 11 Jahre und hat eine Sportprüfung. In der Aufregung rutscht es hinunter zum 1. Schultag, als es 6 war. Dann fehlen ihm 5 wichtige Jahre, in denen es die Sportübungen gelernt hat. Wir können jetzt helfen mit der Frage: „Wie alt ist denn der Teil von dir, der gerade so aufgeregt ist?“ Dann benennen sie meistens das passende Alter, also das Alter, in dem sie gerade feststecken. (2) Jetzt fragen wir: „Wie alt bist du denn wirklich?“ „Du bist doch 11 und ein toller Kerl, eine echte Siegerin im Sport!“
Aus meinem Leben:
Ich kann mich gut erinnern, wie ich mit 55 einen Vortrag halten sollte vor einem großen Publikum und mich auf einmal über die normale Aufregung hinaus, aufgeregt, kurzatmig und hilflos fühlte. Zum Glück hatte ich die Frage an mich parat: „Susanne, wie alt bist du denn gerade?“ Ich fühlte mich wie 11! Damals als ich im Musikunterricht als Strafe vor der ganzen Klasse vorsingen musste. Es ist ganz klar, dass ich in einem solchen Zustand nicht gut aufgestellt war für meinen Vortrag, den ich doch so gerne halten wollte. Auch mental hatte ich jetzt keinen Zugriff mehr auf meine Kompetenzen, denn von 11 bis 55 fehlten mir 44 Jahre! Ich machte mir mit einem Lächeln klar, wer ich heute bin und hielt den Vortrag mit meiner ganzen Souveränität!
Mentales Foulen
Bewusst oder unbewusst können deine Konkurrenten die Altersregression gegen dich im sogenannten mentalen Foulen einsetzen. Die vermeintlich freundlich interessierte Frage im Tennis Match am Netz vor dem nächsten Aufschlag: „Wie alt warst du als du angefangen hast Tennis zu spielen?“ verbindet dich wieder mit dieser Anfängersituation und du schlägst den Aufschlag ins Netz. Du kannst also mitnehmen, dass es sich lohnt vor und während wichtigen Ereignissen in deinem Leben, dich mit deinem echten Alter und deiner ganzen Kompetenz zu verbinden.
Mentales Foulen aus meinem Leben:
Ich wollte einen Workshop geben zu einem mir neuen Thema. Ein vermeintlich wohlwollender Kollege sagte zu mir: „Ob du diesem Thema gewachsen bist?“ Ich merkte förmlich, wie mir der Boden unter den Füßen wegrutschte und ich mich hilflos fühlte.
Ich weiß, dass ich eine 60-jährige, lebenserfahrene, kompetente Frau bin. Doch da spricht mich jemand in einer neuen, herausfordernden Situation kritisch, in Frage stellend, von oben nach unten an. Sein Satz „Ob du dem gewachsen sein wirst“ ließ mich als Anfängerin fühlen und das war die Einladung meinen Wäscheschacht zu öffnen und runterzurutschen.
Ich war die 6jährige Schulanfängerin, mir fehlten also 54 Jahre an Wissen und Lebenserfahrung. Kein Wunder, wenn ich mich jetzt diesem neuen Workshop Thema und den Menschen, die auf mich warten, nicht mehr gewachsen fühle. Zum Glück wusste ich, dass Altersschrumpfen eine der Big-Five-Lösungsblockaden ist, die ich bei Dr. med. Michael Bohne in Klopfen mit PEP kennengelernt habe. Ich konnte mir also helfen mit der Selbstbestätigung: „Auch wenn ich gerade in meinem Alter schrumpfe und mich fühle, wie das 6jährige Mädchen mit der Schultüte, das noch nichts kann, noch nichts gelernt hat, und vergesse, dass ich lebenserfahren, 60 Jahre alt bin und schon unzählige Workshops gegeben habe und mich auch immer wieder mit neuen Themen kreativ bewährt habe, liebe und akzeptiere ich mich so, wie ich bin und stehe voll zu mir.
In dem Moment, in dem ich erkannte, dass ich im Alter schrumpfe und ich mich liebevoll in dieser Situation angenommen habe, konnte ich wieder zu meinem echten Alter wachsen. Ich half mir dann noch mit dem Stärkungssatz: „Auf Kongressen bin ich ab jetzt achtsam vor diesen „wohlmeinenden“ Kollegen, die mich aus meiner Kompetenz bringen wollen. Auf Kongressen bin ich konsequent die tolle, souveräne 60Jährige Frau, die als Mutter von 4 Söhnen mit allen Wassern gewaschen ist!
Literatur:
1 Bohne, Michael. Psychotherapie und Coaching mit PEP, Carl-Auer Verlag Heidelberg, 2021
2 Bohne Michael, Ebersberger Sabine. PEP Tools für Therapie, Coaching und Pädagogik. Carl-Auer Verlag Heidelberg, 2022
3 Hofmeister, Susanne. Mein Lebenshaus hat viele Räume, Kösel-Verlag, München, 2023
Mit der Biografiearbeit im Lebenshaus® kannst du die Beziehungsblockaden aus deiner Vergangenheit tiefer verstehen und damit auch die Blockaden aus deiner Gegenwart besser einordnen. Mit PEP® bekommst du Werkzeuge an die Hand, mit denen du diese für deine Zukunft hinderlichen Blockaden auflösen kannst.
Die negativ wirksame Loyalität ist oft noch versteckter und unbemerkbar als die vier vorherigen Beziehungsblockaden. Wenn es dir nicht gut geht, du in einer Situation immer wieder feststeckst, wie angebunden, dann kannst du dich fragen, ob du dich in deinem Leid mit einem anderen Menschen, der dir sehr nahe ist, verbunden fühlst. Dann kann es auch sein, dass eine Lösung des Problems dich – aus negativer Loyalität – in der Tiefe unerklärlich schwächt und du gerne wieder in die alte Situation, in das alte Leid zurück möchtest.
Oft haben wir es im Leben nicht allein mit einer Beziehungsblockade zu tun, sondern mehrere verstärken sich gegenseitig. Dazu zum Abschluss noch ein Fallbeispiel. Mit einer solchen unbewussten Verbundenheit im Leid schwächst du dich also selbst. Jetzt musst du noch wissen, dass die Loyalität eine der mächtigsten Kräfte ist, die du nicht ausschalten kannst. Du kannst sie aber in ihrem Vorzeichen ändern und die negativ schwächenden Loyalität in eine positive, stärkende Loyalität verwandeln. Du kannst dir an dieser Stelle auch klarmachen, dass die Menschen, die uns nahe sind, uns bestimmt nicht wünschen, dass es uns schlecht geht, dass wir unbewusst glauben, negativ verbunden bleiben zu müssen. Aus diesem Wissen formulierst du dann die für dich stärkenden Kraftsätze. Jetzt bekommst du freie Kraft, ein unsichtbares Band löst, ja oft ist es eine Kette, die aufspringt. Du wirst frei für dich und deinen Weg. Jetzt kannst du alle Energie für deine Ziele auf die Straße bringen!
„Auch wenn ich mich gerade in meinem Leid verbunden fühle mit … (Name der Person), nehme ich mich an so, wie ich bin. Auch wenn ich mich in dieser Person durch die Verbundenheit im Leid nahe fühle achte und schätze. Auch wenn ich den Eindruck habe, dass ich die Nähe zu der Person verliere, wenn ich mein Leid überwinde, nehme ich mich an so, wie ich bin.“
Der Stärkungssatz den du jetzt formulierst, hat immer das gleiche Muster. Einerseits benennst du das Ziel, das du erreichen möchtest und auf der anderen Seite machst du dir durch den zweiten Teilsatz klar, dass du trotzdem in Verbundenheit mit diesem Menschen bleiben kannst. „Ich erlaube mir jetzt, mein Leben zu genießen und bleibe trotzdem in Verbundenheit mit Name der Person. Ich bleibe mit xy verbunden und würdige sein Leid, und vielleicht freut er sich sogar, dass es mir jetzt richtig gut geht und ich meinen ganz eigenen Weg gehe. Ich gehe jetzt meinen ganz eigenen Weg und tue dies in Verbundenheit mit xy und für ihn mit!“
Altersschrumpfen, Erwartungshaltung und negativ wirksame Loyalität
Eine Klientin, wir nennen sie K., lebte in Trennung und wollte sich an dieser Stelle für ihr Leben neu ausrichten. Sie hatte im Rückblick bemerkt, dass ihr Ehemann sich immer sehr um sie bemüht hatte und gleichzeitig nie genügen konnte. Sie hat sich immer wieder ausgemalt, wie die Liebe mit anderen Männern aus der Umgebung sein würde. Sie erzählte mir von ihrer Großmutter, mit der sie sich stark verbunden fühlte.
Sie erinnerte sich sehr gut an ein Foto von einem gutaussehenden jungen Mann, das auf ihrem Nachttisch stand. Es war die große Liebe der Großmutter, die immer unerfüllt geblieben ist. Geheiratet hatte sie jemand, mit dem sie sich nie in Liebe verbunden fühlte. Meine Klientin erkannte, dass sie den tiefwirksamen Glaubenssatz in sich trug: Die große Liebe im Leben bleibt unerfüllt. Aus diesem Glaubenssatz entstand dann folgerichtig der nächste: In der Ehe gibt es keine Erfüllung für die Liebe.
Im Coaching haben wir am Altersschrumpfen und an den Erwartungen an Andere gearbeitet. An die tiefsitzende Loyalität zu ihrer Großmutter war es schwer vorzudringen. Bis ich tief aus der Resonanz mit K. folgende Intervention aussprach: „Selbst wenn meine Großmutter keine Erfüllung in ihrer Ehe gefunden hat, weil sie sich immer weggeträumt hat zu dem Mann auf ihrem Nachttisch, kann ich jetzt richtig glücklich werden in einer ganz normalen Partnerschaft und trotzdem mit meiner Großmutter in tiefer Liebe verbunden bleiben.“ K. liefen die Tränen über die Wangen, sie war erschüttert über die tiefe Wahrheit, die da im Verborgenen schlummerte.
Die Sätze „In meiner nächsten Partnerschaft bleibe ich konsequent erwachsen und lebe in meiner ganzen Kompetenz als Frau eine Partnerschaft auf Augenhöhe“ (Beziehungsblockade Altersschrumpfen). „Im liebevollen Gedenken an meine Großmutter werde ich ab jetzt meine ganze Liebe in meiner nächsten Partnerschaft leben“ berührten den Kern. Jetzt braucht es viele Wiederholungen, damit die alten, vergangenheitsgebundenen, mentalen Wege wirklich durch zukunftsfähige, neue Wege ausgetauscht werden!
Die sich gegenseitig verstärkende Zusammenarbeit der verschiedenen Blockaden macht ihre oft lähmende Hartnäckigkeit verständlich. Oft müssen erst tiefe Krisen kommen, damit du bereit wirst, tiefgreifende Muster in deinem Leben zu erkennen und zu verändern.
Die Erkenntnis solcher Zusammenhänge im Leben kann für dich aber auch wie ein Lichtschalter sein, auf dessen Entdeckung du schon lange gewartet hast. Dann kann es ganz schnell zu einer vollständigen Neuorientierung in deinem Leben kommen. Das Wissen um die Kraft des Zukunfts-ICH, das dich erwartet, schenkt dir die Sinnhaftigkeit und das Selbstvertrauen, damit du in diesem Prozess nicht das Gefühl bekommst, den sicheren Boden unter den Füßen zu verlieren.
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